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28.03.2024, der 4. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:13. Regensburg Marathon
mehr zum Lauf: VID104
Datum des Laufes:1.6.2003 (Sun)
Ort:Regensburg
Plz:D9
Homepage:http://www.regensburg-marathon.de/
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt, Kopfsteinpflaster(kurz)
Profil:flach
Wetter:sehr heiss (28-30C)
Teilnehmer:ca.8000 (M 1984, HM 4824)
Name des Berichtenden:Roland Neueder
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 3.6.2003 (Tue)
Teil 1: Gejammere (gehört wohl zu einem kompletten Bericht in drsl)

Eigentlich begann dieses Jahr ganz gut. Schon im Januar machte ich regelmäßig GA1 und Hügelläufe und steigerte den Wochenumfang im Februar auf ca. 60 bis 70 km. Dazu muss noch gesagt werden, daß dieser Winter echt super war. Ich hatte tolle Läufe im knirschenden Schnee bei strahlendem Sonnenschein.
In der Faschingswoche hatte ich Urlaub und wollt mal so richtig Kilometer machen, aber nichts da. Schon zu Beginn des Wochenendes Halsweh und es folgte eine richtige Grippe, wie schon ewig nicht mehr. Das Resultat war eine zweiwöchige Zwangspause und bis es wieder einigermassen lief vergingen nochmals ein paar Wochen.
Nicht weiter mit dem Schicksal gehadert und das Training fortgesetzt. Den Umfang steigerte ich nicht mehr, machte aber zusätzlich Tempoläufe und vermehrt Hügelläufe und Fahrtenspiel. Eigentlich wollte ich noch ein paar Intervalle einschieben aber dann ging es wieder mit Halsschmerzen los. Diesmal war es gottseidank nur ein grippaler Infekt, aber es waren nur mehr kanpp vier Wochen zum Halbmarathon. Eine Woche ganz ausgesetzt und dann langsam wieder mit Laufen begonnen. Schließlich zweimal das angestrebte Tempo über 10 km getestet und dann die letzte Woche ruhig angegangen. Am Vatertag noch gut 60 km geradelt und eine Stunde Fußball gespielt. Interessanterweise hatte ich am folgenden Tag einen leichten Muskelkater.
Die Vorbereitung war zwar nicht schlecht, aber eigentlich hatte ich es mir doch noch ein wenig anders vorgestellt. Als Trost hatte ich ja einige Leidensgenossen hier in der newsgroup, wie man das hier schon öfters lesen konnte.

Teil 2: Vor dem Wettkampf

Da ich nur etwa 12 km von Regensburg weg wohne, war das Abholen der Startunterlagen am Samstag Vormittag kein Problem. Nach 2 Minuten hatte ich die Startnummer, schaute mich ein wenig auf der Messe um und kaufte auch ein paar stark reduzierte Teile. Um 10 Uhr war der Start des Fun-Runs über 6 km und ich feuerte die Starter an. Mittlerweile war es schon ziemlich heiß geworden und ich dachte, wenn es morgen auch so wird, dann gute Nacht.
Den Nachmittag verbrachte ich mit tapering (Gartenarbeit). Am späten Nachmittag zog ein Gewitter auf es begann heftig zu regnen. Ich hoffte, daß diese Abkühlung noch bis zum nächsten Tag anhält.
Am Abend besuchte meine Frau und ich die Marathonmesse im Dom mit den Regenburger Domspatzen. Das war recht beeindruckend, der ganze Dom voller Läufer, von denen auch der Gottesdienst gestaltet wurde.
Später gings noch aufs Bürgerfest, denn am Abend wurde mit den französischen Gästen unserer Partnergemeinde das 25 jährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert. Ein oder zwei Gläschen Rotwein können bestimmt nicht schaden.

Am nächsten Tag stand ich um halb sieben auf und frühstückte gemütlich in aller Ruhe. Draussen war noch leichter Nebel. Ich trat vor die Tür und saugte die Luft tief in meine Lungen. Man roch die Feuchtigkeit und die Frische, aber man fühlte bereits jetzt, daß der Tag wieder sehr heiß werden würde. Daher gab es auch keine Probleme mit der Auswahl der Laufbekleidung. Singlet und Short reichten völlig aus. Nochmals den Beutel mit den Duschsachen und der Badehose (für später) kontrolliert. Inzwischen war meine Frau auch schon aufgestanden, da sie mit dem Rad in die Stadt fahren wollte. Damit ist sie flexibler und kann dann vom Start ins Zentrum fahren. Heute ist ja praktisch ganz Regensburg für den Autoverkehr gesperrt. Kurz vor acht Uhr werden ich von Kiki und Franz, meinen Mitläufern, abgeholt. Im Auto besprechen wir unsere heutigen Ziele. Franz hat sein Training etwas vernachlässigt und möchte heut bloß unter 2 Stunden ankommen. Kiki ist vor 4 Wochen den Pentlinger Halbmarathon in 1:49 gelaufen und meint, daß bei den Temperaturen heute nicht mehr drin ist. Ich weiß nicht, was ich machen soll und setzte mein Ziel auf 1:45 fest, möchte aber doch schauen ob es ein bißchen schneller geht. Zur Not muß ich halt einen Einbruch riskieren. Auf jeden Fall nehmen wir uns vor unterwegs möglichst viel zu trinken.

Mittlerweile ist die Sonne vollkommen durchgekommen und hat die letzten Nebelfetzen vertrieben. Die Temperatur liegt sicher schon bei gut 20 Grad. Im Stadtwesten herrscht reger Verkehr, aber als Einheimische haben wir unseren Parkplatz sicher. Aber auch für die Auswärtigen gibt es kaum Probleme, da die Großparkplätze von Westbad und Siemens zur Verfügung stehen. Außerdem haben Schulen und verschiedene Firmen in der Gegend ihre Parkplätze für die Läufer geöffnet.
In etwa 15 Minuten haben wir den Startbereich erreicht. Von allen Seiten strömen die Läufer und die Skater mit ihren Fans heran. Es ist ein fröhliches Durcheinander und schön langsam kommt auch schon ein bisschen Kribbeln in der Bauchgegend auf. Zur Abgabe der Kleiderbeutel stehen eine ganze Reihe Postautos bereit und das Ganze ist in 5 Minuten erledigt Der Start ist im Stadtwesten von Regensburg wo ein großer Erholungs- und Freizeitbereich beginnt, ideal um sich noch etwas warm zu laufen. Wir grüßen noch ein paar Bekannte, um 8.45 Uhr zählen wir den Start der Speedskater ein und begeben uns dann Richtung Starterblocks. Franz und Kiki starten aus Block B während ich mich in Block A zwischen die Zugläufer 3:15 und 3:30 postiere. Der Moderator Armin Wolf schmeisst noch ein paar lockere Sprüche unters Volk und dann sind auch schon die letzten Sekunden gekommen. Es wird eingezählt.


Teil 3: Der Lauf

Der Startschuß kracht und man sieht von Weitem wie sich die Elite in Bewegung setzt. Nach einer knappen Minute überlaufe ich die Startlinie und starte meine Stoppuhr. Das Gepiepse der elektronischen Zeitnahme ist recht lustig. Nur die ersten hundert Meter geht es etwas zäh aber dann geht es schon im konstanten Tempo dahin. Es wird relativ wenig überholt und ich finde ich habe mich ziemlich passend postiert. Die Strecke macht ein großes S und es geht leicht bergauf. Schon ist die erste Kilometermarke erreicht, 4:48, paßt. Jetzt geht es den breiten Hochweg Richtung Innenstadt, die Meute läuft locker dahin, Kilometer 2, 4:41, paßt. Dicht gedrängt stehen die Leute am Straßenrand und feuern die Läufer an. Ich grüße einen Freund, der leider schwer erkrankt ist und momentan nicht laufen kann. Schon geht es durch die Innenstadt, auf vielen Plätzen haben Bands aufgebaut und unterstützen die Läufer musikalisch (offiziell sind 21 Bands gemeldet). Die Hitze ist schon recht hoch und die erste Erfrischung etwa bei Km 5 ist hochwillkommen. Zuerst kommen die Wannen für die Schwämme, dann gibts Wasser und danach Isogetränk. An jeder Station trinke ich einen Becher Wasser und einen Becher Iso. Ich habe mir angewöhnt im Gehen zu trinken. Ich finde, wichtig ist dabei, zunächst weiterzulaufen, sich dann umzublicken und am Streckenrand die paar Schritte zu machen die man zum Trinken braucht.
Jetzt geht es Stadtauswärts nach Osten, zunächst durch den Businesspark und dann ohne Schatten auf einer langen Geraden Richtung Wendemarke. Schon kommen uns die besten Läufer entgegen. Dies ist ein sehr interessanter Streckenabschnitt. Ich denke mir, bei meinem ersten Halbmarathon vor 2 Jahren habe ich die Spitzenläufer gar nicht mehr mitbekommen, die waren damals schon weg.
Kurz vor Km 10 nochmals eine Getränkestation und die 10 km in 48:06. Bin damit voll zufrieden.
Jetzt geht es die lange Gerade wieder zurück. Ich laufe ganz links der Strecke, grüße einige Bekannte und klatsche mit Kiki ab, der mir praktisch direkt entgegenkommt, da er auch ganz links läuft. Na ja, ein paar Minuten bin ich schon vorn.
Jetzt wird es brutal heiß, die Luft steht förmlich. Wahrscheinlich ist der Asphalt kurz vor dem Schmelzen. Beim Ostentor geht es wieder in das eigentliche Zentrum und es gibt wieder Musik. Ich finde die Trommelgruppen dabei am besten. Kurz vor der Eisernen Brücke stehen zwei meiner Kinder. Da ich am Ende einer Zehnergruppe laufe muß ich ihnen zurufen, sonst hätten sie mich nicht gesehen. Weiter geht es über den Donaukanal über eine Hängebrücke. Dieses sonderbare Gefühl wenn der Boden schwankt muß man erlebt haben. Beim ersten Mal wußte ich von nichts und dachte mir wird schwindlig. Jetzt geht es durch Stadtamhof und zur beeindruckendsten Stadtansicht. Nach einer Linkskurve geht es über die Steinerne Brücke direkt auf den Regensburger Dom zu. Weiter geht's jetzt auf Kopfsteinpflaster vorbei am Alten Rathaus, wo mich mein Bergkamerad Hans anfeuert. Am Haidplatz wartet meine Frau mit ein paar Freunden. Hoffentlich ist das Photo was geworden.
Die Beine werden jetzt immer schwerer, aber es sind bloß mehr 3 Kilometer. Also bloß mehr meine kleine Inselrunde laufen, das sind auch 3 km. Ich habe das Gefühl immer langsamer zu werden, aber ich kann nicht mehr zulegen, es ist so furchtbar heiß. Rechts im Gras liegt ein Läufer, ein Sanitäter kümmert sich um ihn. Na ja, etwas besser geht's mir doch noch. Endlich, Kilometer 20, das entspricht nur mehr von der Brücke nach Hause, das schaffst du schon noch. Einbiegen in die Zielgerade. Wo ist das Ziel? Noch so weit hinten. Aber die Zuschauer stehen dicht gedrängt an den Absperrgittern und peitschen dich vorwärts. Nach 1:41:46 geht es über den Zielstrich. Zwar etwa eineinhalb Minuten langsamer als letztes Jahr, aber ich bin voll zufrieden. Das war heuer härter als letztes Jahr.


Teil 4: Nach dem Lauf

Nach Dehnen und Auslaufen holte ich mir eine Banane und einen großen Becher Cola am Verpflegungsstand und kehrte ich zur Strecke zurück um die Läufer anzufeuern. Kiki kam mit 1:49 und Franz mit 1:57 ins Ziel. Also waren die selbstgesteckten Ziele erreicht. Nachdem wir den Marathonsieger Tendai Chimusasa (Zimbabwe) in 02:18:59 und die Siegerin Kathrin Weßel 02:42:13 beklatscht hatten gings zum Duschen und Plantschen ins nahegelegene Westbad. Der Eintritt ist für Läufer frei und die Massagedüsen sind eine richtige Wohltat. Danach gabs noch einen großen Teller Nudel und eine Radlermaß. Ein wohlverdientes Ende eines anstrengenden, aber trotzalledem wunderschönen Laufes.

Der Bericht wurde zwar etwas lang, aber ein HM ist ja doch nicht ganz so kurz.

Übrigens einen Laufbericht mit Siegern und Bilder vom Regensburger Marathon gibts es unter
http://www.laufreport.de/archiv/0603/regensburg/regensburg.htm

Läufergrüße
Roland


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=113


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