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Bericht

Name des Laufes:4. Westfalentriathlon
mehr zum Lauf: VID2034
Datum des Laufes:26.6.2005 (Sun)
Ort:Dortmund
Plz:D4
Homepage:http://www.westfalentriathlon.de/
Strecken:5/10
Beschaffenheit:schattig
Profil:flach
Wetter:bedeckt bis sonnig
Teilnehmer:280
Name des Berichtenden: KlausK LID18
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Bericht vom 3.7.2005 (Sun)
Hier geht es um meinen ersten Triathlon-Start.

Hintergrund und Training

Seit drei Jahren bin ich als Läufer unterwegs, und hatte Mitte April
meinen ersten Marathon mit 4:19 absolviert. Im Rahmen des Marathon-
Trainings hatte ich als Crosstraining wieder mit dem Schwimmen
begonnen, und mir sogar ein Rad zugelegt. Da mir das auch Spaß machte,
wollte ich einen Triathlon versuchen.

Hinzuzufügen ist, dass ich in Jugendjahren mal Leistungsschwimmer war,
aber seit 30 Jahren gar nicht mehr geschwommen bin. Ebenso besaß ich
seit 30 Jahren kein Rad mehr, hatte da aber auch nie eine Grundlage.

Der von mir ausgesuchte Westfalentriathlon findet im heimischen
Dortmund statt, veranstaltet von den hiesigen Tri-Geckos. Der Termin
lag mir eigentlich zu nah am Marathon, und die Vorbereitungszeit wurde
auch noch von zwei Urlaubswochen unterbrochen (eine davon mit einem
Etappenmarathon).

Die Geckos boten einen "fit4tri" Trainingskurs für Anfänger mit ihren
Trainern als Vorbereitung für den Wettkampf an. Das Angebot gefiel
mir, und darauf wollte ich nicht ein weiteres Jahr warten. Also ging
es jetzt schon los. Ich habe mich für den DODI-Sprint gemeldet
("Dortmunder Distanz"), mit 750m Schwimmen, 24km Rad, und 5km Laufen.

Damit waren die Prioritäten klar. Wenig Laufen, mehr Schwimmen und
viel Radfahren.

Das bestätigte sich dann im Training. Schwimmen klappte ganz gut. Die
Technikbasis war noch da, und wurde rbesser. Dazu kamen noch Ausdauer-
einheiten. In der Radtrainingsgruppe war ich hingegen total
überfordert. Bergab kein Problem. Bergauf zogen mir alle davon. In der
Ebene strampelte ich mir einen ab um wieder Anschluss zu bekommen. Das
war nur Stress und kein Training. So habe ich im folgenden ein paar
Radeinheiten im eigenen Tempo gemacht. Lediglich das Techniktraining
der Gruppe habe ich noch wahrgenommen.

Problematisch war noch die ganze Logistik. Die Veranstaltung der
Trainingsgruppe mit Besichtigung der Wettkampfstrecken und des
Bereichs der Wechselzonen, mit den zugehörige Tipps, konnte ich leider
nicht besuchen.

Start und Ziel waren im Fredenbaumpark, einem großen Park (Lauf-
strecke) im Dortmunder Norden, direkt am Dortmund-Ems-Kanal (Schwimm-
strecke).


Der Wettkampf steht vor der Tür

Beruflich viel Stress. Die ganze Woche schon Überstunden, am Wochen-
ende auf Abruf (der dann Samstag und Sonntag auch noch kam). Am
Samstag schon die Startunterlagen abgeholt und geschaut wie weit die
Vorbereitungen waren. Hier und da standen ein paar Gitter herum.
Ansonsten lief bei den Ruderclubs am Kanal der normale Betrieb.

Samstag Abend war immerhin klar, dass ich würde starten können.
Schnell noch alle Sachen zurecht gelegt. Das war noch einfach. Aber
dann: was braucht man zu welcher Zeit und an welchem Ort? Wieviele
Taschen? Was muss in welche Tasche?

Das dauerte zwar eine Weile, war dann aber auch richtig. Den Chip
hatte ich beiseite gelegt, und am Morgen gleich angelegt.

Mein Zeitplan sah wie folgt aus:
- Check-In ab 08:00
- Wettkampfbesprechung 09:45
- Start 10:25
- Siegerehrung 16:45 (war dann aber passender um 15:00)

Die Nacht davor schlecht geschlafen. Zum Frühstück lieber einen warmen
Magen-/Darm-Tee genommen.

Um 08:15 fuhren wir dann los (Radträger und Rad hatten wir schon am
Vorabend am Auto befestigt). Fahrtzeit nur eine Viertelstunde. Kurz
vor dem Fredenbaumpark hält neben uns ein Auto und der Fahrer fragt,
wo es denn zum Park, zum Triathlon geht. Ganz einfach - immer uns
hinterher. :-)

Um die Zeit waren noch erstaunlich viele Parkplätze frei. Sind
Triathleten Langschläfer? Mir ist auch vorher schon aufgefallen, dass
die erstaunlich lange in der Umkleide vom Hallenbad brauchen, wo man
doch erwarten würde, dass das gerade bei denen innerhalb von kürzester
Zeit geschieht.

Aber einige sind unverkennbar schon da, neben einer anderen Gruppe von
Sportlern, die deutlich stabiler gebaut sind und viel größere Sport-
taschen haben. Nebenan fand wohl eine American Football Veranstaltung
statt.

Auf zum Check-In - natürlich mit Helm und der richtigen Tasche. Dort
(noch) keine Schlange, aber gleich jemand von meiner Trainingsgruppe.
Das finde ich beruhigend. Holzroste für die Räder auf dem Boden.
Freie Platzwahl? Nein, nach Startnummer vergeben. Ich schaue runter
auf den ersten Platz und sehe ... meine Startnummer. Das fängt ja
richtig gut an.

Tja, wie baue ich jetzt meine Sachen auf? Mal umschauen was die
anderen machen. Ich hatte schon gesehen, dass die Räder gegenüber
abwechselnd aufgestellt werden. Nun fällt mir auf, dass alle anderen
(im Gegensatz zu mir), das mit dem Rückrad machen. Klar, dann zieht
man das gleich in Fahrtrichtung raus. Also noch schnell gewendet.

Die Roste sind so angelegt, dass die breiten Reifen meines Trecking-
rades da gut reinpassen. Fast alle anderen haben Rennräder mit dünnen
Reifen, und so stehen die alle schief. Soll das so sein?

Um mich herum ziehen viele teure, schnell aussehende Räder vorbei, und
ein ... Tandem? ... in der Wechselzone? Das Rätsel klärte sich noch
auf. Es findet auch die DM für Menschen mit Körperbehinderungen statt,
und eine blinde Teilnehmerin braucht natürlich ein Tandem mit einem
Sehenden am Lenker.

Fertig. Weiter mit der Orientierung. Der Check-In-Eingang ist nicht
die Ein- und Ausfahrt. Dort finde ich die Linie zum Auf- und
Absteigen. Gut, nur ein kurzer Weg bis dahin. Das lässt sich in
Radschuhen bewältigen.

Noch ein kurzer Blick zum Start, wo die Jugend gerade loslegt, und
zurück zum Auto, die Umziehtasche holen. Wieder zum Startbereich.
Toilette, Umziehen, und zur Wettkampfbesprechung.

Ach ja, was habe ich mir denn so vorgenommen?
Mir fehlen die Erfahrungswerte. Einfach Bestzeiten addieren (soweit
vorhanden) ist sicher nicht realistisch. Wie lange brauch ich zum
wechseln (ich habe auch was zu Trinken, Handtuch und Socken in der
Wechselzone)?

750m Schwimmen - kann ich inzwischen im Training locker in 17 Minuten.
Und dann gleich noch einmal. Also wollte ich 15 Minuten versuchen.

24km Rad - keine Ahnung, speziell nach dem Schwimmen. Vorsichtig auf
1 Stunde geschätzt. Das ist nicht schnell, aber das bin ich ja auch
nicht.

5km Laufen - nach den vorhergehenden Strapazen unter 25 Minuten?

Macht also 1:40 + Wechselzeiten.
Ganz klar - heute gibt es keinen Pokal.


Und los geht's ... Schwimmen

Im Dortmund-Ems-Kanal auf einer 375m Pendelstrecke. Das Wasser wurde
in den letzten Tagen gut aufgeheizt. Da es draußen noch recht frisch
ist, ist es drinnen sogar richtig warm. Sehr schön. Neos sind so
gerade noch erlaubt. Als Anfänger habe ich den natürlich nicht, aber
einen Tria-Einteiler, um wenigstens etwas Zeit beim Wechsel zu sparen.

Im Wasser ca. 280 Starter (incl. Staffeln). Zunächst auf der Breite
des Kanals, dann auf die Hälfte zusammengeführt. Das ist verdammt eng.
Ich schwimme mich ein, habe das Gefüht, dass sich der Klettverschluss
am Fußgelenk löst. Noch mal an den Rand, prüfen, neu anlegen.

Noch eine Minute bis zum Start. Schnell zum Startfeld. Die kommen mir
jetzt entgegen, da es vorne zu eng geworden ist, und welche nach
hinten geschickt werden. Der Startschuss geht los - ich bin so etwa in
der letzten Reihe.

Das Wasser brodelt - ich versuche meine schöne Kraultechnik, aber das
kann ich vergessen. Ist das eng hier! Hinten haut mir einer auf die
Füße. Vorne werde ich ausgebremst, rechts und links sind jeweils zwei
Leute, und alle haben das gleiche Problem.

Leider geht das so weiter. Ich komme gar nicht richtig zum schwimmen.
Meist falle ich nach wenige Metern wieder auf Brust zurück. Das
kostet nicht nur Zeit, sondern auch Kraft. Auf dem Rückweg geht es
etwas besser. Da konnte ich sicher die Hälfte kraulen. Nee, das
macht nicht wirklich Spaß.

Ich komme mit knapp unter 17 Minuten aus dem Wasser. Meine lockere
Trainingszeit, aber es war viel anstrengender. Dennoch ist das unter
den Umständen noch in Ordnung. Damit liege ich immerhin so in etwa im
Mittelfeld.

Auf in die Wechselzone. Platz finden kein Problem. Etwas trinken,
etwas abtrocknen, Radschuhe ohne Socken, Helm auf, Sonnenbrille auf,
Handschuhe an, Rad raus, hinter der Linie drauf geschwungen und los.
Mehr als 3 Minuten für den Wechsel gebraucht. Dabei noch mit einem aus
der Trainingsgruppe geplaudert.


Rad

Die Strecke führt 2km raus, gefolgt von einer 10km Runde die zweimal
zu durchfahren ist und dem Rückweg. Meist flach, aber mit zwei Brücken
über den Kanal.

Wie zu erwarten wurde ich hier ständig überholt. Teilweise mit
erstaunlicher Geschwindigkeit. Selbst überholt habe ich vielleicht 5
mal, und das sah bei weitem nicht so locker aus.

Ansonsten war das ereignislos. Auf der ungeschützten Radstrecke war
der Himmel noch bedeckt, so dass wir nicht gebraten wurden.

Extrem wenige Zuschauer, aber die Streckenposten haben uns meist
ordentlich angefeuert. Kein Wunder - die meisten waren ja selbst
Triathleten des veranstaltenden Vereins.

Nach 50 Minuten war ich wieder zurück, und war damit sehr zufrieden.
In der Wechselzone dauerte es dann wieder ein paar Minütchen. Da war
ich doch etwas wackelig auf den Beinen, und Socken und Schuhe anziehen
war nicht ganz so einfach wie ich das sonst kenne.

Offizielle Radzeit (inkl. der beiden Wechsel) 0:56:23.


Laufen

Raus auf die Laufstrecke. Der eigentliche Rad/Lauf-Wechsel ging recht
rund - hatte ich ja auch geübt. Es stellte sich aber bald beidseitig
Seitenstechen ein. Das kannte ich in der Form noch nicht, und es legte
sich im folgenden nur langsam.

Der Parcours ging sehr schön durch den Park mit schattenspendenden
Bäumen, denn die Sonne kam jetzt raus. Auch hier feuerten uns fast nur
die Streckenposten an. Die Spaziergänger schauten in erster Linie
irritiert.

Im sonnigen Zielbereich war schon mehr los, aber vor dem Ziel musste
ich noch abbiegen und eine weitere Runde drehen. Trotz km-Schilder
achtete ich nicht auf den km-Schnitt, sondern versuchte nur locker
mein Tempo zu laufen. Dabei konnte ich sehr viele, die vorher auf dem
Rad an mir vorbeigezogen sein mussten, überholen.

Der Zieleinlauf gelang noch mit einem Sprint - ich bin während der
Veranstaltung sicher nicht an meine Grenzen gegangen. Die Laufzeit war
mit 23:30 besser als erwartet.


Fazit

Gesamtzeit 1:36:53, Platz 152 (von 186 Männern, AK-Platz 19 von 24.
Damit bin ich durchaus zufrieden.

Trotz des auf meine Schwächen gerichteten Trainings waren diese noch
deutlich erkennbar. Aber gut, von 9 Wochen (mit Unterbrechungen) darf
man nicht zu viel erwarten. Das Motto "fit4tri" wurde auf jeden Fall
erfüllt.

Platzierung bei den Disziplinen:
- Schwimmen 106. von 186 Männern
- Rad 169. (inkl. der 2 Wechsel)
- Laufen 94.

Mit einer besseren Schwimmaufstellung wären einige Plätze besser drin
gewesen, was aber an der Gesamtzeit wenig geändert hätte.

Nach 2-3 Monaten Radfahren darf man aber keine Wunder erwarten. Da
steckt eindeutig noch das meiste Potenzial drin.

Die Veranstaltung selbst war sehr gelungen. Von der Organisation, vom
Veranstaltungsort und den Strecken, dem Wetter und der Atmosphäre. Im
Zielbereich wurde auch viel geboten, und in der Sonne war das sehr
angenehm.

Die später startenden Athleten der olympischen Distanz hatten dann
leider nicht mehr das optimale Wetter.


Habe ich eine Tria-Zukunft?

Gute Frage. Schwimmen und Radfahren werde ich sicher auch weiterhin
machen, und versuchen mich zu verbessern. Als Wettkampf- oder gar
Liga-Triathleten sehe ich mich jedoch nicht. Dafür stört mich das
Massenschwimmen zu sehr.

1-2 Starts an Volkstriathlons (Sprint oder ggf. auch Kurzdistanz) pro
Jahr könnte ich mir vorstellen - zum Spaß und zur Kontrolle der
Trainingsfortschritte. Und vielleicht gewöhn ich mich dann ja auch an
das Schwimmen.

Nachtrag: die Frage habe ich seitdem beantwortet: ich bin den
Tri-Geckos beigetreten um nicht auf das schöne Training dort
verzichten zu müssen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1098


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