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19.04.2024, der 5. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:27. Münchner Stadtlauf
mehr zum Lauf: VID1106
Datum des Laufes:26.6.2005 (Sun)
Ort:München
Plz:D8
Homepage:www.sportscheck.com
Strecken:10,HM
Beschaffenheit:10% Asphalt/Kopfstein, 90% Sandige Parkwege
Profil:flach
Wetter:20°, bedeckt, hohe Luftfeuchtigkeit, schwül
Teilnehmer:~17000
Name des Berichtenden:*DEL* *DEL* TheBlues LID1106
aus

Bericht vom 27.6.2005 (Mon)
Hi folks!

Ursprünglich hatte ich mich ja für die HM Distanz angemeldet, aber als ich in
der Woche davor meine Unterlagen abholte, habe ich mich für den 10k Lauf
umgemeldet. Grund:
- die zu erwartenden Temperaturen würden keine Bombenzeit zulassen
- das hochintensive Training der letzten Wochen war eher 5k/10k-lastig
- Antje würde den 10k Lauf machen (wir wären also um 10 Uhr gemeinsam
zu Hause)
- Nach einem voll gelaufenem HM brauche ich gut 10 Tage Regeneration.
Darauf hatte ich keine Lust. Der nächste Lauf ist ja schon in 13 Tagen.
- HM ...
...is' mir irgendwie zu lang derzeit ;-)

Der Tag davor war - wie letztes - Jahr ganz im Zeichen des Sommerfests von
Antjes Kindertagesstätte. Ich war wie letztes Jahr der Hero der
Zuckerwattenmaschine und durfte in viele strahlende Kinderaugen sehen, die auf
ihre Zuckerwatte warteten. Als wir dann am frühen Abend zu Hause waren
taten uns beiden mächtig die Gebeine weh. Dagegen half dann aber:
- kalt Duschen
- Kühlungscreme
- 1 Weißbier :-)

Raceday:
Ich war gut motiviert. Christoph würde mit mir gemeinsam laufen. Beide wollten
wir ggf. die 45min knacken. Ausserdem hat mich Christoph in den letzten Monaten
immer geschlagen. Ich fühlte mich ganz gut und war zuversichtlich, dass er mir
nicht so weit enteilen würde.
Start war um 8 Uhr. Also 6 Uhr aufstehen nach einer verschwitzten Sommernacht.
Ein paar Honig-Knäcke-Brote verdrückt. Zu Antjes Überraschung bin ich dann
noch schnell unter die kalte Dusche gesprungen, damit der Kreislauf ein wenig in
Wallung kommen würde. Um 7.10 Uhr sind wir zur U-Bahn gegangen.
Und um 7.30 Uhr waren wir am Marienplatz. Da war natürlich schon die Hölle los
und wir sind gleich über die Absperrung in die Startzone gekletert. Dort war es
noch erstaunlich leer. Wir sahen dann bald schon Tanja, und kurz später kam
auch Christoph. 10min vor dem Start wurde es im Startbereich enger und ich
verabschiede mich von Antje. Sie würde weiter nach hinten gehen (Zielzeit
~1:05'). Wie schon letztes Jahr beim HM stellen wir uns ziemlich weit vorne
'rein, mit der Gewissheit, dass die übergewichtigen Leute und Kinder um uns
herum sicher ein wenig zu weit vorne im Startfeld stehen.
Kurz vor dem Start klatsche ich mit Christoph ab und bemerke, dass ich mich
keinen Meter warmgelaufen habe. ;-)
Startschuss! Wir sind nach wenigen Sekunden über den Matten. Christoph ist
hinter mir. Ich schiebe ein paar nebeneinander laufende Halbwüchsige beseite.
Einer davon pöbbelt mich an. Ich reagiere gar nicht. Wir sind viel zu schnell
an denen vorbei (ein tolles Gefühl). Dann auf einmal ein Frau vor mir, die etwa
mit Tempo 6'30"/km läuft. Auch hier elegant vorbeigewuscht. Ooops, sie
strauchelt, na sie wird doch nicht. Nein sie hält sich auf den Beinen. Das kann
meine leichte Berührung an der Schulter aber nicht alleine gewesen sein. Hinter
mir höre ich laute Stimmen wie "ja, stell di hoid ned so weit vorn nei, bläds
Luada!". Sie bekam also auch akustisch ihr Fett weg ;-)
Nach 500m haben wir freie Bahn. Am Odeonsplatz können wir sogar noch kurz die
Spitze des Feldes sehen, bevor die Läufer in die Galeriestraße einbiegen und
nie wieder gesehen waren.
KM1: 4'36". Kann nicht sein. Ich drücke zwar bei jedem Kilometer weiterhin die
Zwischenzeittaste, aber vertraue diesen Zeiten nicht so sehr. Kurz nach KM2
meint Christoph, wir seien zu schnell. Ich antworte, dass wir ein wenig Gas
rausnehmen. Kurz nach KM3 meint Christoph, er müsse ein wenig abreissen lassen.
Ich fühle mich relativ gut ("relativ" bezieht sich hier auf die Tatsache, dass
ich im Anschlag laufe). Oh je! Sind wir vielleicht zu schnell unterwegs? Ich
schätze Christoph stärker ein als mich? Werde ich einbrechen und er bei KM7 an
mir vorbeifliegen? Die Kilometer gehen gleichmäßig in ~4'25" (zwischendurch
mal einer in 4'45", aber dann kann eigentlich nicht sein) vorbei. Einige
Bekannte und Vereinskameraden, die als Streckenposten fungieren feuern mich an.
Das ist klasse. Es läuft nicht wie im Flug. Es ist harte Arbeit heute. Ich bin
aber guten Mutes. Es gab schon lange keinen WK mehr, bei dem ich mich immer
wieder selbst anfeuere zu Pushen. Heute ist das wieder mal der Fall. Ich will
mir die sub45 holen! KM um KM steigt die Sicherheit, dass es gut gehen wird. Die
hohe Luftfeuchtigkeit lässt mich aus allen Poren schwitzen, dennoch verzichte
ich auf ein Getränk bei KM5.
Ich traue mich nicht umzusehen, wo Christoph ist. Hat er sich wieder an mich
herangekämpft? Sieht er mich aus der Ferne? Selbst bei den vielen
Biegungen im Englischen Garten kann ich ihn (alle Teilnehmer haben das gleiche
Shirt an *grins*) nicht sehen.
Endlich geht es aus dem Englischen Garten in den Hofgarten und schließlich
wieder in die Theatinerstraße. Die Läufer um mich herum werden schneller.
Setzen schon zum Schlussspurt an. Da ist mir noch zu früh. Dafür reicht die
Kraft/Luft nicht. Endlich, der große Zielbogen ist zu sehen. Links und rechts
machen viele Zuschauer einen unglaublichen Lärm. Wahnsinn! Die Beine werden nun
einfach schneller. Die sub45 ist mir sicher. Komm Gerhard! Lauf!
44'43" (bestätigt sich auch als offizielle Zeit). Yesssss! Ich hänge eine paar
Sekunden halbtod über einer Absperrung und bin nun neugierig, wo Christoph
bleibt. Da kommt er schon! Er konnte mich fast die ganze Zeit sehen. Wir treffen
am Zielkanal Guenter, der auf den HM Start wartet, und warten, nachdem wir uns
etwas zu trinken geholt hatten, auf unsere Frauen. Tanja kommt nach 59' und da
kommt auch schon Antje! 1:04'57"! Wahnsinn! Wieder hat sie ihre pB um eine
weitere Minute verbessert. Wir verabschieden uns von den "Hochsteins", wünschen
Guenter alles Gute, holen uns eine kleine Laugenstange und gehen vor zu Sapsi
zum Odeonsplatz. Nach dem obligatorischen "After-The-Race-Pic" bestaunen wir
noch das vorbeirauschende HM-Spitzenfeld und fahren dann mit der U-Bahn nach
Hause. Irgendwie war mir nicht mehr 100%ig wohl. Den Gedanken, mit Ruediger die
ersten 10k mitzulaufen um dann nach Hause abzubiegen, verwerfe ich schnell.
Sorry, Ruediger. Aber besser war das so...
So gut wir uns unmittelbar nach dem Lauf fühlten, so mies ging es uns dann
Nachmittags: Kopfschmerzen, müde, zerschlagen. Wir sind jedoch auch beide
sehr wetterfühlig. Bei Antje meldete sich schon der Muskelkater. Abends konnten
wir uns dann aufraffen, uns im See noch abzukühlen. Das tat super gut.
Ein toller WK! Ich kann nicht einmal über irgendetwas arg schimpfen, wie es
sonst beim Münchner Stadtlauf obligat ist. OK, die KM-Schilder standen
sicher nicht 100%ig genau.
Vielleicht war das jedoch mein letzter Münchner Stadtlauf, denn mein Verein
braucht dort jeden Mann als Helfer. Mal sehen. Wenn ich es wieder schaffe,
einige Bekannte als Helfer zu finden, dann werde ich aber nächstes Jahr wieder
dabei sein!

Danke für's Lesen und Grüße!
Gerhard


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