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Bericht
Name des Laufes: | 27. Münchner Stadtlauf mehr zum Lauf: VID1106 |
Datum des Laufes: | 26.6.2005 (Sun) |
Ort: | München |
Plz: | D8 |
Homepage: | www.sportscheck.com |
Strecken: | 10,HM |
Beschaffenheit: | 10% Asphalt/Kopfstein, 90% Sandige Parkwege |
Profil: | flach |
Wetter: | 20°, bedeckt, hohe Luftfeuchtigkeit, schwül |
Teilnehmer: | ~17000 |
Name des Berichtenden: | *DEL* *DEL* TheBlues LID1106 aus Bericht vom 27.6.2005 (Mon) |
Hi folks! Ursprünglich hatte ich mich ja für die HM Distanz angemeldet, aber als ich in der Woche davor meine Unterlagen abholte, habe ich mich für den 10k Lauf umgemeldet. Grund: - die zu erwartenden Temperaturen würden keine Bombenzeit zulassen - das hochintensive Training der letzten Wochen war eher 5k/10k-lastig - Antje würde den 10k Lauf machen (wir wären also um 10 Uhr gemeinsam zu Hause) - Nach einem voll gelaufenem HM brauche ich gut 10 Tage Regeneration. Darauf hatte ich keine Lust. Der nächste Lauf ist ja schon in 13 Tagen. - HM ... ...is' mir irgendwie zu lang derzeit ;-) Der Tag davor war - wie letztes - Jahr ganz im Zeichen des Sommerfests von Antjes Kindertagesstätte. Ich war wie letztes Jahr der Hero der Zuckerwattenmaschine und durfte in viele strahlende Kinderaugen sehen, die auf ihre Zuckerwatte warteten. Als wir dann am frühen Abend zu Hause waren taten uns beiden mächtig die Gebeine weh. Dagegen half dann aber: - kalt Duschen - Kühlungscreme - 1 Weißbier :-) Raceday: Ich war gut motiviert. Christoph würde mit mir gemeinsam laufen. Beide wollten wir ggf. die 45min knacken. Ausserdem hat mich Christoph in den letzten Monaten immer geschlagen. Ich fühlte mich ganz gut und war zuversichtlich, dass er mir nicht so weit enteilen würde. Start war um 8 Uhr. Also 6 Uhr aufstehen nach einer verschwitzten Sommernacht. Ein paar Honig-Knäcke-Brote verdrückt. Zu Antjes Überraschung bin ich dann noch schnell unter die kalte Dusche gesprungen, damit der Kreislauf ein wenig in Wallung kommen würde. Um 7.10 Uhr sind wir zur U-Bahn gegangen. Und um 7.30 Uhr waren wir am Marienplatz. Da war natürlich schon die Hölle los und wir sind gleich über die Absperrung in die Startzone gekletert. Dort war es noch erstaunlich leer. Wir sahen dann bald schon Tanja, und kurz später kam auch Christoph. 10min vor dem Start wurde es im Startbereich enger und ich verabschiede mich von Antje. Sie würde weiter nach hinten gehen (Zielzeit ~1:05'). Wie schon letztes Jahr beim HM stellen wir uns ziemlich weit vorne 'rein, mit der Gewissheit, dass die übergewichtigen Leute und Kinder um uns herum sicher ein wenig zu weit vorne im Startfeld stehen. Kurz vor dem Start klatsche ich mit Christoph ab und bemerke, dass ich mich keinen Meter warmgelaufen habe. ;-) Startschuss! Wir sind nach wenigen Sekunden über den Matten. Christoph ist hinter mir. Ich schiebe ein paar nebeneinander laufende Halbwüchsige beseite. Einer davon pöbbelt mich an. Ich reagiere gar nicht. Wir sind viel zu schnell an denen vorbei (ein tolles Gefühl). Dann auf einmal ein Frau vor mir, die etwa mit Tempo 6'30"/km läuft. Auch hier elegant vorbeigewuscht. Ooops, sie strauchelt, na sie wird doch nicht. Nein sie hält sich auf den Beinen. Das kann meine leichte Berührung an der Schulter aber nicht alleine gewesen sein. Hinter mir höre ich laute Stimmen wie "ja, stell di hoid ned so weit vorn nei, bläds Luada!". Sie bekam also auch akustisch ihr Fett weg ;-) Nach 500m haben wir freie Bahn. Am Odeonsplatz können wir sogar noch kurz die Spitze des Feldes sehen, bevor die Läufer in die Galeriestraße einbiegen und nie wieder gesehen waren. KM1: 4'36". Kann nicht sein. Ich drücke zwar bei jedem Kilometer weiterhin die Zwischenzeittaste, aber vertraue diesen Zeiten nicht so sehr. Kurz nach KM2 meint Christoph, wir seien zu schnell. Ich antworte, dass wir ein wenig Gas rausnehmen. Kurz nach KM3 meint Christoph, er müsse ein wenig abreissen lassen. Ich fühle mich relativ gut ("relativ" bezieht sich hier auf die Tatsache, dass ich im Anschlag laufe). Oh je! Sind wir vielleicht zu schnell unterwegs? Ich schätze Christoph stärker ein als mich? Werde ich einbrechen und er bei KM7 an mir vorbeifliegen? Die Kilometer gehen gleichmäßig in ~4'25" (zwischendurch mal einer in 4'45", aber dann kann eigentlich nicht sein) vorbei. Einige Bekannte und Vereinskameraden, die als Streckenposten fungieren feuern mich an. Das ist klasse. Es läuft nicht wie im Flug. Es ist harte Arbeit heute. Ich bin aber guten Mutes. Es gab schon lange keinen WK mehr, bei dem ich mich immer wieder selbst anfeuere zu Pushen. Heute ist das wieder mal der Fall. Ich will mir die sub45 holen! KM um KM steigt die Sicherheit, dass es gut gehen wird. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt mich aus allen Poren schwitzen, dennoch verzichte ich auf ein Getränk bei KM5. Ich traue mich nicht umzusehen, wo Christoph ist. Hat er sich wieder an mich herangekämpft? Sieht er mich aus der Ferne? Selbst bei den vielen Biegungen im Englischen Garten kann ich ihn (alle Teilnehmer haben das gleiche Shirt an *grins*) nicht sehen. Endlich geht es aus dem Englischen Garten in den Hofgarten und schließlich wieder in die Theatinerstraße. Die Läufer um mich herum werden schneller. Setzen schon zum Schlussspurt an. Da ist mir noch zu früh. Dafür reicht die Kraft/Luft nicht. Endlich, der große Zielbogen ist zu sehen. Links und rechts machen viele Zuschauer einen unglaublichen Lärm. Wahnsinn! Die Beine werden nun einfach schneller. Die sub45 ist mir sicher. Komm Gerhard! Lauf! 44'43" (bestätigt sich auch als offizielle Zeit). Yesssss! Ich hänge eine paar Sekunden halbtod über einer Absperrung und bin nun neugierig, wo Christoph bleibt. Da kommt er schon! Er konnte mich fast die ganze Zeit sehen. Wir treffen am Zielkanal Guenter, der auf den HM Start wartet, und warten, nachdem wir uns etwas zu trinken geholt hatten, auf unsere Frauen. Tanja kommt nach 59' und da kommt auch schon Antje! 1:04'57"! Wahnsinn! Wieder hat sie ihre pB um eine weitere Minute verbessert. Wir verabschieden uns von den "Hochsteins", wünschen Guenter alles Gute, holen uns eine kleine Laugenstange und gehen vor zu Sapsi zum Odeonsplatz. Nach dem obligatorischen "After-The-Race-Pic" bestaunen wir noch das vorbeirauschende HM-Spitzenfeld und fahren dann mit der U-Bahn nach Hause. Irgendwie war mir nicht mehr 100%ig wohl. Den Gedanken, mit Ruediger die ersten 10k mitzulaufen um dann nach Hause abzubiegen, verwerfe ich schnell. Sorry, Ruediger. Aber besser war das so... So gut wir uns unmittelbar nach dem Lauf fühlten, so mies ging es uns dann Nachmittags: Kopfschmerzen, müde, zerschlagen. Wir sind jedoch auch beide sehr wetterfühlig. Bei Antje meldete sich schon der Muskelkater. Abends konnten wir uns dann aufraffen, uns im See noch abzukühlen. Das tat super gut. Ein toller WK! Ich kann nicht einmal über irgendetwas arg schimpfen, wie es sonst beim Münchner Stadtlauf obligat ist. OK, die KM-Schilder standen sicher nicht 100%ig genau. Vielleicht war das jedoch mein letzter Münchner Stadtlauf, denn mein Verein braucht dort jeden Mann als Helfer. Mal sehen. Wenn ich es wieder schaffe, einige Bekannte als Helfer zu finden, dann werde ich aber nächstes Jahr wieder dabei sein! Danke für's Lesen und Grüße! Gerhard |