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Bericht

Name des Laufes:25. Tannheimer Volkslauf
mehr zum Lauf: VID2185
Datum des Laufes:19.6.2005 (Sun)
Ort:Tannheim
Plz:D8
Homepage:
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Asphalt, befestigte Waldwege, Schotter
Profil:eben, mit 2 kleineren Anstiegen
Wetter:Sonne, 22°C
Teilnehmer:122
Name des Berichtenden: crizzy LID74
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Bericht vom 19.6.2005 (Sun)
Seit einiger Zeit schwirrt mir der Gedanke an einen 10k Wettkampf durch
den Kopf. Ich hatte einige Gelegenheiten im Kopf, aber irgendwie kam
immer was dazwischen und wenn es die Angst vor der eigenen Courage war.
Nach 2 Ankündigungen im Trainingsbericht, die ich dann aber doch sausen
ließ, konnte ich diesmal nicht schon wieder kneifen (okay, es gab auch
wirklich gute Gründe vorher: Wetter, Fete...). Start um 9:00 morgens: da
schläft doch mein Körper noch... Zumindest habe ich da nicht richtig
gebootet. Und wenn man nicht vorgemeldet hat, dann muss man spätestens
1/2 Stunde vorher dasein. Und bis Tannheim fährt man von Biberach 3/4 -
1 Stunde. Da heisst es früh aufstehen.

Ups, ich bin ja schon mitten drin im VWKGJ:

Diese Woche war eigentlich Regenerationswoche angesagt, aber schon in
der letzten Rekom-Woche habe ich ja TTB gemacht, wieso sollte es nun
besser sein? Also folge ich dem Vorschlag von Katrin und nenne diese
Woche Tapering-Woche und lasse noch eine regenerative Woche folgen.
Am Mittwoch schon zu schnell im Training gelaufen, so richtig locker
wurden die Beine auch am Freitag beim kurzen Lauf nicht.
Ich fühlte mich alles andere als erholt. In der Nacht 3 Mal zum Klo
gewesen und unruhig geschlafen. Immer wieder zwickte es hier und dort:
das Knie, die Hüfte und überhaupt. Und auf dem Weg zur Nachmeldung zog
es doch irgendwie an der Rückseite des rechten Oberschenkels. Und warm
wurde es auch schon und ca. die Hälfte der Strecke ging durch die
pralle Sonne. Meine Wettkampfkleidug war wieder mal bunt gemischt:
Saucony, X-Socks, Runners-Point, noname. Na wenigstens kein As*cs dabei,
vielleicht geht es ja doch nochmal gut. Auf der Startnummer steht
Thomapyrin...


Kurz vor dem Wecker stand ich auf und fing schon mal an den Körper auf
den Wettkampf einzustimmen: erst einen Tee, dann habe ich mich in die
Laufklamotten geworfen, vielleicht merkt es der Schweinehund ja erst,
wenn es zu spät ist. Dann zum Bäcker Brötchen holen (es gab tatsächlich
schon um 6:45 am So Brötchen). Nicht vergessen: Jürgen wecken und soweit
bringen, dass er mich zum Wettkampf fährt. Was soll ich denn da ohne
meinen persönlichen FanClub? Zum Frühstück dann 1 Brötchen mit
selbstgemachter Erdbeermarmelade und eine große Tasse Kaffee verdrückt.
Klamotten gepackt für nach dem Lauf und Birneschorle für den Weg nach
Tannheim und Birnenwasser für den Notfall als Laufversorgung. Um 7:15
starteten wir dann in Biberach. Perfekt. Unterwegs habe ich dann Jürgen
ordentlich die Ohren voll gejammert und ihn gefragt, ob ich eigentlich
wahnsinnig sei, morgens bei dem Wetter 10 k laufen zu wollen. Und nein,
ich möchte die Antwort nicht hören. "Willst du eine ehrliche oder eine
diplomatische Antwort? Achja, du willst keine Antwort!" Ich weiß ja eh,
dass er mich für verrückt hält.
Das Thermometer im Auto zeigt noch 14° C an, na vielleicht geht das ja
noch mit der Wärme.

In Tannheim war alles perfekt ausgeschildert. Und ich meldete nach, man
machte nur große Augen, als ich bei Verein dann www.drsl.de eintrug. Ich
erfuhr jetzt auch, dass die Strecke flach ist und von km 1.5 - km 6
durch den Wald führt. Und dass es bei ca. km 7, km 8 und km 9
Wasserstellen gibt. Ich habe dann beschlossen, meine
Unterwegs-Wasserflasche nicht mitzunehmen, was sich dann unterwegs als
Fehler herausstellen sollte. Es war noch Zeit bis zum Start und ich lief
mich 2 kleine Runden ein (ca. 1.6 km). Man unterhielt sich ein bisschen
und ich fragte mich, ob ich mir das wirklich antun will. Und einen Plan
machte ich mir:


ich wollte langsam angehen in ca. 7:15 - 7:30/km um dann ab km 7-8
nochmal was nachzulegen, wenn klar ist, dass ich auch ankomme!


Der Lauf:
Um 9:08 wurde dann tatsächlich gestartet, es musste vorher noch
abgewartet werden, bis $IRGENDWO der Zug von Lindau nach Ulm zu sehen
war, damit der Lauf nicht am Bahnübergang unterbrochen werden musste.
Ich startete aus der letzten Reihe und versuchte mich nicht zu sehr vom
Tempo der anderen verführen zu lassen. Es ging aus dem Stadion heraus
zunächst auf die Straße durch das Dorf in Richtung Bahnlinie und Wald.
Ich war zunächst mal froh, endlich laufen zu können, weil die Warterei
doch nervös machte, außerdem wurde es immer wärmer. Das erste km-Schild
erreichte ich nach 6:12 - das war deutlich schneller als mein Plan. Dann
eben jetzt etwas langsamer. Nach ca. 1.5 km ließen wir den Asphalt und
die Sonne fürs erste hinter uns und es lief auf gut befestigten
schattigen Waldwegen weiter. Völlig überraschend tauchte km2 nach ca. 13
Minuten auf, also ca. 6:48 für den 2. Kilometer - schon besser, aber
immer noch ein bisschen schnell! die km 3-5 gingen dann alle in etwa 7
Minuten weg, ganz genau habe ich mir das nicht gemerkt und Speicher hat
meine alte Polar ja nicht. Ich war außerdem ja zum Laufen unterwegs und
nicht zum Zwischenzeiten speichern. Hinter mir hörte ich den Besenwagen
(vermutlich waren es die Jungs vom DRK), da sollte doch eigentlich ein
Fahrrad hinter mir her fahren. Irgendwie fühlte ich mich getrieben.
Andererseits war mein Lauf auf dem Stück herrlich rund und ich glaubte
schon daran, ich könnte doch sowas wie einen Tempomaten haben.
Inzwischen lief ich an der Iller entlang, nur hin und wieder sah ich das
orange T-Shirt der Läuferin in der Ferne vor mir, aber das brachte mich
überhaupt nicht aus dem Tritt.

Oh, diese Stelle kenne ich: da haben meine Eltern und ich mal vor Jahren
mit dem Auto vor der Iller gestanden, weil es auf der Karte so aussah,
als gäbe es außer der Eisenbahnbrücke noch ein Brücke... Ich bin doch
nicht völlig in der Fremde.

Ich träumte einerseits schon davon, unter 1:10:00 anzukommen, andererseits
sehnte ich langsam die Wasserstelle herbei und ich versuchte auch ein
bisschen Kräfte einzusparen, weil ich wusste, die schöne Kühle neigt
sich dem Ende zu.

Kurz hinter km 5 ging es dann auf einen Grasweg - das einzige Stück (ca.
400 m), was vom Untergrund her sehr anstrengend zu laufen war. Danach
wieder auf einen Schotterweg und etwas Straße. Tja, der 6. km hat dann
auch Zeit gekostet, keine Ahnung wieviel, aber ich hatte ja gegenüber
7:30 Minuten und Endzeit 1:14:59 noch ein Zeitpolster.
Inzwischen ging es auch über freies Feld durch die pralle Sonne. Seit
km 5 weiß ich, ich hätte mein Birnenwasser doch mittragen sollen. Es
kommt ein Berg und ich entschließe mich, den lieber hochzugehen als
zu laufen: mein Kopf gleicht einer Bombe. Der Radfahrer schließt zu
mir auf und fragt, ob alles okay sei. War es auch, bis auf dass mir
heiß war. Dann weitergelaufen bis zur Wasserstelle kurz vor km 7.

Inzwischen lautete der Plan: ankommen und zwar auf meinen eigenen Füßen.
Steigungen im Zweifel gehen und an jeder Wasserstelle trinken und
abkühlen. Das tat ich dann auch gleich an der 1. Wasserstelle: 2 Becher
trinken und einige habe ich mir über Kopf und Körper geleert. Schon
besser! Bis das Wasser aber dann seine Wirkung tat, dauerte es bis zur
nächsten Wasserstelle. Inzwischen hatte ich einen Begleiter an meiner
Seite, er fragte nach meinem Puls als ich mal wieder ging. Mit meienr
Antwort (145) war er zufrieden und erst recht, als ich sagte, es gehe
mir recht gut, die Beine seien schon noch fit, nur die Wärme und die
Sonne, aber ich sei wirklich ok...

Nochmal ordentlich getrunken und "geduscht" kurz vor km 8. So
langsam zeigte das Wasser Wirkung. Es wehte auch immer mal eine leichte
Brise. An der nächsten Kreuzung stand dann Jürgen mit ein paar Leuten
und alle feuerten mich an. Jürgen lief ein Stück mit und schon kam die
letzte Wasserstelle: nochmal eine Schluck trinken und abkühlen und
weiter gehts. Jürgen begleitet mich noch ein Stück, bis er es dann doch
dran gibt, die Birnenwasserflasche übergibt er meinem Begleiter auf dem
Fahrrad. Einen Schluck nehme ich dann auch noch davon, ich hatte mich
an der letzten Station nicht mehr getraut mehr Wasser zu trinken, weil
ich das Gefühl hatte, ich kriege einen Krampf irgendwo am Schienbein
oder in der Wade, es war etwas undefiniert, fühlte sich halt komisch an.
Jetzt war es auch nur noch ein Kilometer. Die Autos wurden extra für
mich angehalten. Ich wusste, den Rest schaffe ich auch noch. Inzwischen
gab es doch den einen oder anderen Zuschauer/Läufer an der Strecke und
ihre Anfeuerungen trugen mich ins Stadion. Ich war nicht mehr frisch,
aber für einen angedeuteten Endspurt reichte es noch. Die Zuschauer
klatschten und der Sprecher machte Sprüche von wegen auch der Letzten
gebühre Applaus, immerhin sei es ja eine ordentliche Leistung, wenn man
eine solche Strecke hinter sich bringe erst recht bei dem Wetter...

Naja, so ganz richtig habe ich das nicht mitbekommen. Man rätselte über
die Internetadresse: www.drsl.de.

Fazit für mein 10 k Erstlingswerk:
1:14:38 für 10 km
Platz 111 und letzte (11 Leute haben aufgegeben/sind nicht angetreten)
Platz 3 in AK W45!

Ich wäre zwar gerne komplett durchgelaufen, aber das sollte wohl nicht
so sein. Ich musste der Wärme und meiner eigenen Dummheit mit der
Wasserflasche Tribut zollen. Aber ich bin angekommen und wenn es für das
Traumziel sub 1:10:00 nicht gereicht hat, mit der Zeit bin ich ganz
zufrieden. Die Zeiten an den Wasserstellen abgerechnet, können die
letzten km auch nicht so schlecht gewesen sein, zum genauen Merken hatte
ich allerdings keinen Nerv mehr.

Danach:
Hinterher noch etwas abgehangen und gequatscht. Nach der Dusche gab es
dann ein Radler und ein Portion Pommes. Und dann die Siegerehrung:
Überraschung! Mein letzter Platz hat immer noch für Treppchen (och, gab
es gar nicht) in W45 gereicht! Es gab eine Urkunde und einen Satz
Teelichterhalter.

Die Veranstaltung war vom Ablauf her sehr gut organisiert (keine Chance
sich irgendwo zu verlaufen). Die Betreuung war perfekt! Danke nochmal an
dieser Stelle an meinen "Besenradfahrer"! Lediglich bei den
Auswertungen der verschiedenen Läufe und der Rottum-Iller-Laufserie hat
es ein bisschen Durcheinander gegeben! Ein netter, familiärer Lauf in
schöner Landschaft! Da laufe ich gerne wieder mit, wenn es sein muss als
Schlusslicht!

Danke an alle, die bis hierher durchgehalten haben!



Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1057


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