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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Braunschweiger Nachtlauf
mehr zum Lauf: VID2170
Datum des Laufes:17.6.2005 (Fri)
Ort:Braunschweig
Plz:D3
Homepage:http://www.braunschweig-laeuft.de/nachtlauf/
Strecken:12000m
Beschaffenheit:Innenstadt, teilweise sehr rutschiges Kopfsteinpflaster
Profil:flach
Wetter:20 Grad, Anfangs strömender Regen
Teilnehmer:1800 über 12 km
Name des Berichtenden: Sebastian LID55
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Bericht vom 18.6.2005 (Sat)
Jaja, ich weiß- ich hab's neulich versprochen- also der Bericht ;-)

Meine Rolle in diesem Lauf sollte die des "Tempomachers" für Christian sein. Unser gemeinsames Ziel war, dass ich mit vielen Tempowechseln unseren härtesten Konkurrenten Rolf Schwabe (dieses Jahr schon 33:07 über 10.000) müde laufen sollte. Christian mit gleichmäßigem Tempo im letzten Drittel an uns vorbei und ich Dritter- soweit der Plan. Unsere Teamtaktikpremiere ;-)

Beim Einlaufen regnete es in Strömen und wir waren bereits nach wenigen Sekunden klatschnass. Dank der warmen Luft kein Problem, viel schlimmer war, dass das Kopfsteinpflaster in der Innenstadt unglaublich gefährlich wurde. Beim Einlaufen sahen wir schon einen Teilnehmer des 6km-Rennens in einer der Kopfsteinpassagen auf der Trage der Ambulanz liegen... Ich habe mich dann kurzfristig gegen meine Straßen-Rennschuhe entschieden und zwecks mehr Halt die etwas stabileren Tempotraining-Schuhe gewählt.

Etwa 15 Minuten vor dem Start machten wir uns von unserem Stützpunkt unter einem Restaurantvordach langsam trabend in Richtung Start auf. Der Regen wurde nun etwas schwächer, die Strecke war aber immer noch sehr gefährlich, es wurde sogar per Durchsage darauf hingewiesen! Nun kam die Diskussion mit den Ordnern, die mit Absprerrbändern die Läufer "einsammelten" und hinter die Startlinie zurückführten. Erst nach einigen *sehr* deutlichen Worten ließen sie sich davon überzeugen, dass ich mich nicht in die Mitte des Feldes drängen lassen würde, sondern genau da hin gehöre, wo ich stehen würde- nämlich im letzten Moment vor dem Start in die erste Reihe... Da müsste man den Leuten evtl. vorher sagen, dass für die potentiellen Siegläufer etwas andere Regeln zu gelten haben, als für die 1790 anderen. (Das soll gar nicht arrogant klingen- aber aus dem hinteren Feld läuft man eben keine guten Zeiten und nicht vorne mit...) Kurz gesagt: die Grenze der Belastbarkeit der Strecke (4*3 km-Runde) ist mit 1800 Läufern absolut erreicht gewesen (dazu später noch mehr).

Beim Startschuss bildete sich vorne eine Gruppe von 7 bis 8 Läufern, Rolf Schwabe machte das Tempo. Schon auf dem ersten Kilometer wurde deutlich, dass das ein gnadenloses Ausscheidungsrennen werden würde. In 3:19 gingen wir bei Kilometer 1 durch, auf dem zweiten Kilometer waren Christian, Rolf und ich schon alleine. Ich begann meine taktischen Spielchen, ging mal nach vorne, verschleppte das Tempo, ließ wieder Rolf führen, sprintete wieder vorbei, ließ mich mit 10 Metern Vorsprung wieder von ihm auflaufen. Bisher also alles nach Plan. Bei 3 Kilometern nach der ersten Runde hatten wir so 9:51. Christian ließ sich jetzt weiter abfallen, versuchte sein geplantes konstantes Tempo zu finden. Ich kriegte Rolf leider nicht klein. Bei Kilometer 5 hatte ich das erste Mal Probleme, an ihm dran zu bleiben. Bei 5,5 begannen außerdem bereits die Überrundungen. Während Rolf dank des Führungsfahrrads freien Weg hatte, musste ich teilweise Außenkurve laufen. Das wurde schlimmer, je weiter er sich von mir entfernte. Ab 20 Meter Abstand hatte ich keine Gasse mehr, sondern lief Schlangenlinie durch das dichter werdende Feld.

Am Ende der dritten Runde (also bei Kilometer neun) hörte ich die Durchsage "Erster Rolf Schwabe in 30:15, dahinter kommt jetzt Sebastian Hanelt von der LG Göttingen in 30:40". Kurz danach kam die Ansage, dass Christian als Dritter noch einmal etwa 15 Sekunden zurück war. Unsere Taktik war also bis hierhin an der guten Form von Rolf und den störenden Überrundungen (jetzt voll im dichten Feld habe ich mit Sicherheit eine Menge blaue Flecken ausgeteilt, da ich kompromisslos durch die Massen laufen musste, um einen halbwegs geraden Weg zu nehmen!) gescheitert.

Ich nahm nun das Tempo raus, damit Christian aufschließen konnte. Das passierte bei Kilometer 10. Obwohl uns wohl beiden klar war, dass wir nicht mehr vorne heran kommen würden, versuchte ich noch mal, das Tempo deutlich zu erhöhen und für Christian den Weg frei zu schaufeln. Leider erwies sich das als völlig unmöglich und wir beendeten das Rennen als Zweiter und Dritter. Rolf war einfach stärker- keine Schande aber schon schade!

Nachdem wir uns warm eingepackt hatten und etwas ausgelaufen waren, genossen wir das amtlich vermessene 10km-Eliterennen der Kenianer und schnellsten Deutschen Damen und Herren bei jetzt perfekten, trockenen Laufbedingungen. (So vom Gefühl war die Siegerzeit der Herren auch dieses Jahr unter 29 Minuten). Bei einer Qualizeit von ca. 31 Minuten haben die Jungs auch kein Problem mit den Überrundungen auf der Strecke wegen zu hoher Teilnehmerzahlen ;-)

Fazit: Braunschweig ist immer eine Reise wert, auch wenn es "nur" zum zweiten und dritten Platz reicht!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1054


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