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Bericht

Name des Laufes:11. Halbmarathon der LSG Saarlouis
mehr zum Lauf: VID96
Datum des Laufes:25.5.2003 (Sun)
Ort:Saarlouis
Plz:D6
Homepage:http://www.lsg-saarlouis.de/
Strecken:HM
Beschaffenheit:16 Km Asphalt und Beton, 4 Km feiner Schotter, 1 Km Waldwege.
Profil:Schön flach, bis auf kleine Hügelchen im Straßenverlauf zwischen Km 6 und 10 und den Brückenaufläufen bei Saarüberquerung
Wetter:Dichte Bewölkung, aber trocken, etwa 15 Grad, etwas Wind
Teilnehmer:835
Name des Berichtenden: joefri LID67
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Bericht vom 25.5.2003 (Sun)
Am letzten Wochenende gerade erst einen mühsamen 10er gelaufen, mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden, ein paar Wochen eher wenig trainiert, am 01. Mai den letzten langen Lauf gemacht und ein noch nicht richtig eingegrenztes Zwicken im linken Oberschenkel/Po seit einiger Zeit ? das mussten einfach genau die richtigen Voraussetzungen für meinen allerersten Halbmarathon sein. (nein, es sind keine Vorabentschuldigungen, sondern lobheischendes ?trotzdem-geschafft-jammern?)

Naja, ich habe mich trotzdem erst am Freitagabend per Mail angemeldet für den 11. Halbmarathon der LSG Saarlouis am 25.05.2003. Samstag Mittag schon angereist, Startunterlagen abgeholt und festgestellt, dass die Strecke wirklich richtig schön flach ist. Abends noch mit Verwandten gegrillt, (mit häufigem sorgenvollen Blick auf aktuelles Wetter und Wetterbericht) dabei Alkohol und Überfressen zu vermeiden versucht und um Mitternacht endlich einschlafen können. Morgens um 6:00 raus zum gemütlichen Wachwerden, Start sollte um 08:30 auf dem Marktplatz von Saarlouis sein. Mein Hauptziel waren anzukommen und ich hoffte, wenn es sehr gut lief, eine Zeit um 1:45 laufen zu können (hochgerechnet aus meinen 10er Zeiten mit verschiedenen auf drsl verlinkten Rechnern). Unter 2:30 war die Vorgabe, da dann Zielschluss sein sollte.

Ich habs mal wieder nicht gerafft, wie ich mich aufstellen muss: schaue ich auf die Schrift ?Start?, stelle ich mich auf der anderen Seite an, warum stehen alle anderen woanders? Bin ich jetzt doch zu weit hinten (wo ich mich dort doch vor 2 Monaten noch so wohl fühlte)? Ich find das immer total verwirrend ? können die nix aufmalen oder wenigstens klare und laute Anweisungen geben? Jedenfalls passierte jetzt erstmal was unerwartetes: die Polizei war mit Position/Winkel/Höhe??? der Aufstellung einer Straßensperre irgendwo mitten auf der Strecke nicht einverstanden und gab das Rennen nicht frei. Start verschoben um 5, 10, 20 Minuten, Abbruch? Große Verwirrung. Wir versuchten uns warmzuhalten, einige (wie auch ich) gingen sicherheitshalber noch mal aufs Klo.
Gegen 08:50 schien alles klar zu sein und wir stellten uns wieder auf (schon wieder als ungeordneter Haufen), dann fiel ein klarer Schuss und die ersten liegen los ? und mussten wieder zurück. Was auch immer es war, anscheinend nicht der Startschuss. 2 Minuten später knallte es erneut, und diesmal galt es. Ab die Post wär übertrieben, aber ich konnte recht schnell frei laufen und überholte fleißig.
Ein paar wenige Zuschauer standen in der Fußgängerzone und applaudierten den gut 1.000 gestarteten Läufern, richtige Stadtmarathonatmosphäre war es wohl noch nicht(?). Mein erster Km war 4:28 bei Puls 149 und ich war sicher, dass die das Schild falsch (nämlich viel zu früh) hingestellt hatten. Da ich aber auch die nächsten Km in 4:21, 4:24 und 4:33 (Puls um 170) lief, konnte es alles nicht so verkehrt sein, ich schien gut drauf zu sein. Bei meinem mangelhaften Trainingszustand machte mir das aber doch Sorgen, und so nahm ich nach der ersten Trinkpause bei Km 5 (und später noch bei 10, 14 und 18, immer Wasser und Elektrolyt) etwas Tempo raus. Die nächsten Km bis 10 waren ziemlich konstant 4:50, und meine 10er Zeit mit 47 nur 4 Sekunden über meiner Bestzeit (allerdings in hügeligem Gelände erzielt). Bei etwa der Hälfte standen meine Verwandten und jubelten mir zu. Ich freute mich, winkte fröhlich und behielt mein Tempo bei inzwischen recht konstant 5 min/km und einem Puls von 165 bei. Mehr und mehr Läufer überholten mich, das störte mich aber überhaupt nicht, da ich nur mein eigenes Rennen laufen wollte. Alle Versuche, mich an jemanden dranzuhängen, fand ich nach wenigen Metern zu anstrengend und ließ es wieder sein. Da wir zwischen Km 11 und 15 einen kleinen See umrundeten, konnte ich ab Km 13 sehen, wie auf der anderen Seite Läufer noch auf dem Hinweg waren, und das gab richtig Mut. Luft hatte ich genug, aber ich merkte, wie langsam aber sicher meine Beine schwerer wurden und der linke Oberschenkel erste Sonderwünsche anmeldete. ?Halts Maul? sagte ich innerlich zu ihm und lief weiter, jetzt aber nur noch mit gut 5:10 pro Km. Bei 15 sagte ich zu mir ?was jetzt noch kommt ist wie deine kleinste Runde zu Hause, die läufst du im Schlaf?. Bei 17 ?das ist wie einmal um den Trimmpfad, diese lächerliche Babyrunde läufst du seit Monaten nicht mehr?. Bei 19 sagte ich zu mir ?das schaffst du auch noch?, mein Oberschenkel war jetzt vorne und hinten irgendwie hart und beschwerte sich lautstark. Ich nahm also auch von sämtlichen Beschleunigungsplänen Abstand und beschloss, der ältere Herr kurz vor mir darf gerne vor mir im Ziel sein. Km 20, also jetzt nur noch höchstens 6 Minuten, und dann sah ich etwa 600 Meter vor mir das Zielband. Nee, diesmal kein Sprint, ich lief ruhig zu Ende und ließ mich sogar noch widerstandslos von einem Läufer überholen. Mir wars egal, denn ich hatte es geschafft, ich fühlte mich bis auf die Muskelprobleme im Oberschenkel klasse (keine Knieschmerzen, keine Blasen an den Füssen, keine aufgescheuerten Brustwarzen, noch Luft zum Matratzenaufblasen) und ich wusste, dass ich die 1:45 geknackt haben musste. Yeah!

Getrunken, getrocknet, gedehnt. Bratwurst und Kuchen und Kaffee gemampft. Ein Freibier auf meine Startnummer bekommen, und auf die Siegerehrung gewartet (war dann um kurz vor 13:00). Weil ich nämlich meine Urkunde gleich mitnehmen wollte.
Jetzt bin ich müde und glücklich und gehe ins Bett und hoffe, dass ich morgen nach dem Aufstehen meine Beine wenigstens noch etwas bewegen kann. Ich plane definitiv einen Ruhetag und wenn ich mir überlege, dass ein Marathon doppelt soweit ist, sollte ich den vernünftigerweise erst für nächstes Jahr planen. Aber sind Läufer wirklich vernünftig und ist bis Frankfurt nicht noch solange Zeit zum Trainieren ??


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=105


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