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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Area: kmsp

Buchstaben-Geschichte

Vor-Vorgeschichte

Der Ursprung der Buchstaben liegt weitestgehend im Dunkeln (wie das immer
so ist - muss mit der eigenen Geburt zusammenhängen, an die man sich ja
auch nie erinnern kann). Man vermutet heute, dass sich aus den Bildschriften
vor knapp 4000 Jahren die erste Buchstabenschrift entwickelt hat (phönizische
Buchstabenschrift 1700 v.Chr.); alle Bildschriften und Hieroglyphen vorher
funktionierten offenbar anders - vielleicht ist es aber auch die einzige
Schrift, die wir heute noch als solche erkennen (man denke an die Knoten-
schrift der Maya), und die ollen Ägypter hatten schon ein cooles Schrift-
system, und die Hieroglyphen waren bloss ne Art WingDings-Schriftart...

Wahrscheinlich fiel irgendwann mal auf, dass dieses Bilderklopfen ziemlich
viel Zeit kostet, und durch eine Verwaltungsreform bei dem Sumerern oder
so wurde dann komplett auf kosteneffiziente Keilschrift umgestellt. Wie
wir gleich sehen wird, hatte man wohl auch aus dem gleichen Grund schnell mal
alle Vokale unter den Tisch fallen lassen.

Vorgeschichte

Die wohl erste alphabetische Schrift entwickelte sich bei Phöniziern, den
fliegenden Händlern des Mittelmeers, zwischen 1500 und 1200 v. Chr.
Das war eine reine Konsonatenschrift! Die Vokale A E I O U wurden damals
noch völlig unterdrückt - war da die Sklaverei doch auch noch total hipp.

Um 800 v.Chr. ging es dann richtig rund! Die Griechen schufen ein Weltreich,
das Alphabet wurde von den Phönizieren übernommen und ausgebaut und so
hergerichtet, wie wir das im Grossen und Ganzen kennen (alpha, beta, ...).
Wohl schon vor 700 v.Chr. hat der alte Knabe Homer seinen Ilias und Odyseus
damit verfasst.

Das Lateinische Alphabet

Mit dem ausgehenden griechischen und dem aufstrebenden römischen Reich kam
das Alphabet (wohl über den friedlichen Umweg über die Etrusker) vielleicht
ab 500 v.Chr. zu den Römern und wurde zu dem lateinischen Alphabet, wie wir
es heute noch im Grossen und Ganzen kennen: die 20 Buchstaben
A B C D E F H I K L M N O P Q R S T V X.

Übrigens kannte man auch schon im griechischen Alphabet zu den jeweiligen
Majuskeln (Grossbuchstaben) entsprechende Minuskeln (Kleinbuchstaben); wir
wollen aber nur die Geschichte der Majuskeln betrachten.

Die ersten Nachzügler

Haben wir gerade richtig gelesen? Nur 20 Buchstaben? Müssten es nicht 26 sein
oder gar 30? Ja, Moment, wir sind ja erst im Jahr 500 v.Chr. - der Rest kommt
noch.
Als erstes kommt 300 v.Chr. das G. Das G ist eigentlich eine Mogelpackung:
es ist eigentlich ein C, wie z.B. noch das C. bei Julius Caesar für Gaius
steht; der Eckstrich am C markiert ursprünglich nur eine etwas anders betonte
Aussprache, wie etwa dieser Fliegendreck unterm C im Französischen (accent).

Danach kamen direkt zwei Neuzugänge: 146 v. Chr. wurde das griechische Mutterland
dem Römischen Reich eingegliedert und es entstand wieder Bedarf nach den
griechische "Fremd-Buchstaben" Y und Z, die es in der lateinischer Schrift
urspr. nicht gibt. Aber auf so klingende Kneipennamen wie "Zypern-Grill" wollten
die Römer dann auch nicht verzichten und haben die beiden missliebigen Buchstaben
wieder aufgenommen. Um ihre Missachtung auszudrücken, haben sie die beiden
Fremdlinge aber zur Strafe ganz hinten ins Alphabet gepackt!

Neue Buchstaben im Mittelalter

Na das Mittelalter ist eigentlich schon vorbei, als die Humanisten in der
Renaissance sich wieder am Alphabet vergreifen. Offenbar hat es die Leute im
Mittelalter ziemlich verwirrt, dass das I und das V überbelegt waren:
ständig mussten sie auch als Zahlen I=1 und V=5 herhalten. Und mehrere
Betonungen gab es für diese Buchstaben auch: das J ist eigentlich ein
bisschen herbeigemogelt und weiss jetzt gar nicht, ob es Vokal oder Konsonant
ist - offiziell Konsonat, sprachlich eher Vokal - so muss es ein kümmerliches
Dasein als verkapptes I führen. Ein armseliger Buchstabe, eigentlich.
Dass das U dagegen aus dem V hervorgeht war nur logisch - das V war der
Dreifachbelastung aus Konsonat-Sein, Vokal-Sein und Fünf-Sein einfach nicht
mehr gewachsen - es kam gar nicht mehr zum Wäscheaufhängen und Bügeln.
Zudem hatte es einen schlechten Ruf, denn viele Wirte machten in dem dunklen
Zeit ihren Zechern auf den Bierdeckeln ein "X für ein V vor", verlängerten
also einfach die 5 Taler die zu zahlen waren mit zwei Strichelchen unten zu
einem X=10, und *schwups* war der Wirt gleich doppelt reich. Aufs V hat man
dann geschimpft, also musste sein Image aufpoliert werden und man machte ein
U draus, zumindest was den Vokal angeht. Jetzt waren alle wieder glücklich.

Zum Schluss kommt der Hammer: das W gibt es noch gar nicht lange! Zwar
taucht es schon im 1. Jt. n.Chr. auf, aber so richtig durchgesetzt hat es
sich erst im 17.Jh. Das W ist nämlich auch nur eine Spielart des V, also
hatte das V eigentlich sogar eine Vierfachbelastung. Für bestimmte Betonungen
schrieb mal VV, was dann später zu W zusammengezogen wurde (Ligatur =
Zusammengezogene Buchstaben wie ä=ae, ß=sz, schwedisch ae usw.).
Im Englischen heisst der Buchstabe deshalb auch heute noch "double-U".



Die Buchstaben im Einzelnen

Sehr häufige Buchstaben (Häufigkeit: 4 % und darüber)
A, D, E, H, I, N, R, S, T, U


A - der Beständige

D - der Dreiecksbuchstabe

E - der Superstar!

H - der Geheimagent: stimmlos, aber immer dabei

I - der uralte Strich

N - die alte Schlange Nun

R - Rho mit Anstrich

S - oft kopiert, nie erreicht: der Bogenschwung

T - Mobilfunkunternehmen machte aus altes Kreuzsymbol zu Witzbuchstaben

U - aus alt V mach neu U (s.o.)


Häufige Buchstaben (Häufigkeit: 1–4 %):
B, C, F, G, K, L, M, O, W, Z


B - zwei Fähnchen im Wind

C - alt und vielschichtig, aber nichts so richtig...

F - feiterer W-Laut mit fechselfoller Geschichte abseits des Starrummels

G - ein C mit Fliegendreck (s.o.)

K - alter Star, steht seit den Römer im Schatten des C

L - Ochsenkarren und Zungenwunder

M - unverrückbar: Mem (= Wasser) wie Meer und Wellen

O - der ewige Kreis

W - das Doppel-U (s.o.)

Z - "dieser Fremdbuchstabe ist das letzte" (s.o.)


Weniger häufige und seltene Buchstaben (Häufigkeit: unter 1 %):
J, P, Q, V, X, Y, Ä, Ö, Ü, ß


J - der Jämmerling: das verkappte I (s.o.)

P - ein Fähnchen im Wind

Q - der überflüssige Überlebenskünstler

V - der Vierfach-Belastete (s.o.)

X - der Geheimnisvolle (z.B.: was hat er im Alphabet zu suchen?)

Y - "seit zweieinhalbtausend Jahren ein Fremdling" (s.o.)

ÄÖÜ - der deutsche Sonderweg

ß - der Streßbuchstabe


erstellt 10.04.2006 13:46 von Olzo
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